Dubai oder: Wie kommen Wildwasserfahrer durch den Winter?

 

Dubai ist bekannt für seine Superlative. Neben dem größten Gebäude der Welt dem Burj Khalifa mit einer Höhe von 828m, einer Eis- und Skihalle, sowie vielen anderen Attraktionen, entstand im etwa 130km entfernten Al Ain der Wasserpark „Wadi Adventure“ der seinesgleichen sucht. Surfen, Wake Boarden, Raften und Kajakfahren sind hier unter perfekten Bedingungen möglich.

Wenn im arabischen Winter das Thermometer „nur“ 25°C zeigt, und es den Einheimischen zu kalt für Wasserspiele ist, kommen die meist europäischen Slalom-Teams, um sich auf die nächste Wettkampfsaison vorzubereiten. Besonders in den Monaten Februar und März herrscht auf dem mit ca. 18m³/sec. Pumpleistung betriebenen Wildwasserkanal Hochbetrieb. Dabei beginnt der Trainingsbetrieb meist schon morgens um 7:00 Uhr, wobei die Teams im Stundentakt durchwechseln, und endet erst abends 21:00 Uhr bei Flutlicht.

Arne Ojasson und Uwe Kraps machten sich im Januar dieses Jahr ebenfalls auf den Weg nach Al Ain, um einen kleinen Teil des Winters zu überbrücken. Wir fragten nach und wollten genauer wissen, was die beiden in die Wüste treibt um zu trainieren?

Bei unserem Training, berichtet Arne, kommen wir im Winter schon oft an die Grenzen. Wir trainieren neben der Kraft und Athletik in der Halle auch mehrmals in der Woche im Boot. Dies lässt sich auf der Regnitz und Pegnitz bis zu einer Temperatur von -5°C ganz gut für das Ausdauertraining umsetzen. Zum Techniktraining jedoch müssen wir ins Wildwasser und dann wird es schon manchmal grenzwertig.

Wie waren die ersten Eindrücke in den Vereinigten Emiraten?

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in Deutschland die letzte Trainingseinheit bei -3°C zu absolvieren und 24 Stunden später bei +25°C auf einem der besten Wildwasserkanäle zu trainieren, schwärmt Uwe. Obwohl wir durch den Flug die letzte Nacht kaum geschlafen hatten, war durch die Euphorie jede Müdigkeit verflogen und wir hatten nur noch ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Das Training war straff durchorganisiert, dabei wurde jeder Athlet für die entsprechenden Trainingssessions früh und abends genau eingeteilt. Nachdem wir im Restaurant des Wasserparks das Abendessen einnahmen, sind wir anschließend völlig fertig aber glücklich in unsere Unterkunft geschlichen.

Gab es neben dem Training auch Land, Leute und Kultur zu erleben?

Wir hatten bei unserem 10-tägigen Aufenthalt 3 trainingsfreie Nachmittage, die wir für Besichtigungen von Dubai, Abu Dhabi und Al Ain nutzten. Natürlich waren die Skylines der Megacities beeindruckend, besonders hierbei die große Scheich Zayed Moschee. Die Ursprünglichkeit dieser Region zeigt sich jedoch nur noch in wenigen erhaltenen Gebäuden sowie Museen. Ansonsten sind die Emirate durch Moderne gekennzeichnet und stellt sich besonders in den großen Städten als reine Kunstwelt dar. Den größten Spaß hatten wir jedoch auf einem der zahlreichen Kamelmärkte. Die Zucht der Tiere nimmt einen großen Stellenwert ein und wird auf den vielzähligen Kamelrennbahnen zur Schau getragen.

Zurück im kalten Deutschland, wie geht´s weiter?

Das Training haben wir wieder auf kalt umgestellt, mit dicken Sachen, Mütze und Paddelhandschuhen. Aber wir planen neue Ziele, um unsere Form durch den Winter zu bringen. So bieten die Wildwasserstrecken in Pau und Sault-Brénaz (Frankreich) oder Solkan (Slovenien) gute Trainingsmöglichkeiten bei milderen Temperaturen. Die Wettkampfsaison startet für uns im April, wobei wir dieses Jahr die Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften in Fürth und München im Auge haben, sowie einige internationale Rennen wie in Meran, Mezzana und Budweis bestreiten werden.

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