Jugendfahrt nach Lofer 2017 (16.08.-21.08.)
Thiago, Matheus, Jonas, Felix, Lena, Juli, Paula, Linus, Kathi, Sam, Peter
Am Mittwoch startete die von langer Hand mit einer Doodle-Liste geplante Jugendfahrt. Nachdem sich die von der Doodle-Liste erfasste Teilnehmerzahl gefühlt verdoppelt hatte (es gibt Leute, die ihre E-Mails nicht lesen!), fand doch jeder ein Boot, Paddel, Helm, Schwimmweste, Spritzdecke, Wurfsack,...und sogar ein Campingstuhl war für jeden dabei. Als auch die Hürde des Hängerladens genommen wurde („Das haben wir doch schon sooo oft gemacht!“ - „Echt? Also ich hab das noch niieee gemacht!“), konnte es endlich losgehen. Bei der Auswahl des Sitzplatzes in einem der drei Autos musste eine schwierige Entscheidung getroffen werden: Überladenes Auto 1 (enthält: 5 Paddler, Gepäck, 5 Boote, Wohnwägelchen, Kekse, Tomaten, Reiswaffeln) oder Überladenes Auto 2 (enthält: 4 Paddler, 4 Boote, Gepäck, Pizzaschnecken) oder nicht überladenes Auto (enthält: 1 Paddler, Gepäck, 2 Boote). Zweites Entscheidungskriterium: Känguru-Chroniken 1 oder 2?
Etwa vier Stunden später machten wir unseren ersten Halt. Am Parkplatz vom langer-shop in Riedering musste die Besatzung vom Überladenen Auto 1 eine grausame Entdeckung machen: Während Paula, Lena, Linus, Felix und Peter ihre Kekse brüderlich mit Auto 2 teilten, hatte dessen Besatzung ihre Pizzaschnecken bereits alle allein aufgegessen!
Nach unserer ersten Shoppingtour durch einen Laden, in dem es ausschließlich Paddelsachen gibt (!) und in dem Sam seine 3. Neohose erstand, ging es weiter. Auto 2 war mal wieder schneller und startete die zweite Shoppingtour des Tages in unserem Lieblingsgeschäft (BILLA!). Schließlich waren alle am Camping Grubhof versammelt. Aufgrund der hohen Temperaturen und der Anstrengung des Zeltaufbaus wurde einstimmig beschlossen, noch vor dem Abendessen in der Saalach baden zu gehen. Bevor es ins Bett ging, wurden noch einige Runden Werwolf gespielt.
Am frühen Morgen nahmen einige Mutige (Juli, Linus, Lena) schon das erste – sehr erfrischende – Bad des Tages. Beim Frühstück kam auch endlich die Sonne hinter den Bergen hervor – und mit ihr Jonas, der von seinen netten Eltern hinterhergebracht wurde.
Schon bald trauerten wir aber dem kühlen morgendlichen Schatten nach, als wir die gelbe Banane (Peters Boot – das schwerste von allen!) zum ersten Einstieg der Woche schleppten. Dagegen ist selbst das Containerschiff ein Fliegengewicht! Gemütlich paddelten wir los. Schon eine entspannte Stunde später kam links von uns der Campingplatz in Sicht und wir machten uns auf zum Mittagessen. Am Nachmittag wiederholten wir das Ganze ein Stück weiter flussaufwärts. Nach getaner Arbeit sauste das erste Auto los zum Einkaufen! Juhuu! :D Leider, leider gab es bei unserem Lieblingssupermarkt keinen Gorgonzola, dafür aber jede Menge Nudeln, die auch mit Bolognese extended (Karrotten, Curry) und normalem Käse gut schmeckten. Dank Jonas war immer für genug Nachschub gesorgt! Danach: Duschen, Zähne putzen, pullern und AB INS BETT!!
Vom Vortag inspiriert gingen diesmal sogar 4 Paddler IN die kalte Saalach (Paula konnte bekehrt werden!). Beim Frühstück wurde noch einmal die gestrige Planung bestätigt: Heute paddelfreier Tag mit schönem Wetter auf der Loferer Alm; paddeln kann man schließlich auch morgen bei Regen! Mit der Gondel ging's bis zur Mittelstation und dann zu Fuß auf dem schönen und meist schattigen Wasserfallweg Richtung Alm. Kurz vor dem Ziel gab es eine Gumpe, die zum Baden und spektakulären Sprüngen einlud. Einige Personen hatten den Sinn von Badebekleidung wohl nicht ganz verstanden, denn diverse T-Shirts, Socken, Schuhe und Hosen wurden nass. Im Gasthof Soderkaser gab es ein Mittagessen, an das sich der Besuch des Spielplatzes (der vielen kleinen Kinder zuliebe) anschloss. Einigen Pubertieren war das aber doch zu langweilig, sodass sie sich aufmachten, um einige Kuh-Selfies zu schießen. In Kauf genommen wurden dabei ein mit Kuhrotze beschmutztes T-Shirt sowie ein mit Exkrementen verunreinigter Wanderschuh. Aber ein schönes Bild war auch dabei! Die letzte Station vor der Grillparty war der kleine See (die Meinungen über seine Nutzung gehen von Schneekanone bis Kuhsee).
Zurück im Tal mussten ganze 3 Supermärkte aufgesucht werden, um Kartoffelsalat und Baguette zu ergattern, bevor die Grillvorbereitungen beginnen konnten. Noch dazu waren die Meinungen über deren Zeitmanagement sehr unterschiedlich. Gemüse musste geschnibbelt werden und eine leckere Tomaten-Knoblauch-Butter wurde in liebevoller Handarbeit angerührt. Da wir keinen Grillrost zur Verfügung hatten und auf hochwertige Aluminiumgrillschalen zurückgreifen mussten, wurde aus dem Brutzeln der Steaks eher ein schonendes Garen. Ganz wichtig: gefüllte Pilze muss man nicht wenden! Dank der Beachtung dieser Tatsache und der Vermeidung von Knoblauchpressen schmeckte es allen sehr gut. Durch Sams Einsatz wurden die Käseknacker fast vollständig vernichtet, Paula allerdings versagte mal wieder kläglich beim Salat. Den heraufziehenden Wolken mit Blitzeffekten schauten wir erst sehr fasziniert zu, bevor alle leicht panisch Zähneputzen gingen. Gerade rechtzeitig fanden wir uns wieder bei den Zelten ein, um sie festzuhalten und so am Abflug bei dem plötzlich starken Wind zu hindern. Innerhalb kürzester Zeit war aus einem klaren Himmel ein Wolkenmeer geworden. Der erwartete Starkregen blieb glücklicherweise aus und leichtes Tröpfeln wiegte uns in den Schlaf.
Am nächsten Morgen hatte sich das Ganze allerdings zu einer kleinen Überschwemmung ausgeweitet, der Linus' Handy zum Opfer gefallen war. Nach einer mittelschweren Frühstückskatastrophe (sich beim Kochen unkontrolliert ausbreitende Milch) fuhren wir wie bereits am Vorabend zur gefürchteten Slalomstrecke – nachdem auch Matheus mit einem Sprint einen Platz im Auto ergatterte. Dank des Regens und den somit gestiegenen Wasserständen gaben auch die „Profis“ unter uns ihren Plan auf, die Wassermassen zu bezwingen. Stattdessen fuhren wir alle zusammen die Strecke Unken – Schneizlreuth. Als vorbildliche Teilnehmer wärmten wir uns beim Warten auf die Fahrer sogar bei strömendem Regen auf. Mit Paddelhiphop und super Stimmung starteten wir die Befahrung. Deutlich mehr Action als am ersten Tag haute einige Mitpaddler prompt um. Die routinierten Retter hatten zwar mit der starken Strömung zu kämpfen, letztlich wurde aber alles Material gesichert. Sogar die Paddler sammelten wir nebenbei noch auf. ; )
Auch der Ausstieg hatte es in sich: Erst ein kleines Kehrwasser treffen (und dabei nicht zu übereifrig kanten...), dann einen matschigen Hang rauf und an der Straße lang zum Auto. Puh! Ein großer Eisbecher rundete die schöne und erlebnisreiche Tour ab.
Am Abend verkrochen wir uns in den Aufenthaltsraum am Campingplatz und brieten 90 Fischstäbchen für 11 Personen... Irgendwer hatte beim Einkaufen Angst, dass wir verhungern.
Der letzte Morgen begrüßte uns mit einigen Sonnenstrahlen, sodass wir nicht alle Zelte nass einpacken mussten. Nach wenigen Abbauschwierigkeiten (vor allem mit Wurfzelten...) waren wir abfahrbereit. Nur ein Gruppenfoto fehlte noch – doch welche Kulisse ist die Beste? Zur Auswahl standen das Wohnwägelchen, das mit Bergpanorama bedruckte Klohaus oder die ganz echten Berge. Die kompetente Fotografin Andrea schaffte es schließlich, alles in einem Bild zu vereinen! Doch aus dem Plan, auf der Heimfahrt noch ein Bächlein mitzunehmen, wurde nichts – aus den Bächlein waren durch den Regen unbefahrbare Monster geworden, die uns womöglich mit ihren Pilzen vergiften und in ihre Walzen ziehen würden... ; )
Wir zogen also das ruhigere Wasser im Hallen- und Freibad des „Freizeitzentrums Unken“ vor. 11 quirlige Paddler verdoppelten an diesem Tag schlagartig die Besucherzahl des beschaulichen Bades mit schönem Blick. Das Rutschen bereitete allen viel Spaß, beim Ballspielen äußerte sich die Abneigung gewisser Leute in kritischen Blicken und verzögerten Reaktionszeiten bei der Ballannahme. Nach den großen Anstrengungen des Vormittags ging es für die 3 Niet-de-Matos' zurück zum Campingplatz und Familienurlaub. Der Rest machte sich auf zur Alm. Allerdings lag die Curry-Alm, bei der es sehr leckere Burger gab, ohne anstrengenden Aufstieg komfortabel an der Autobahn. Dort ging es auch gleich weiter – bis es nach kurzer Zeit ca. 200m vor uns krachte. Die Wartezeit vom Eintreffen der Feuerwehrautos bis zum Abflug des auf der Fahrbahn gelandeten Helikopters wurde von der Besatzung von Auto 1 mit dem Schließen neuer (Mädels-)Bekanntschaften überbrückt, während Auto 2 brav Musik hörte. Am späten Abend erreichten wir schließlich das Bootshaus, wo wir alles in Rekordzeit abluden und aufräumten.
So...TELLMEWHATYOUWANTWHATYOUREALLYREALLYWANT?! - „Go back to Lofer!!!“
Paula, Lena