Höllentrip

Zur Hölle!

4. Advent 2011. Sturmtief Joachim zieht über Deutschland und lässt die Pegel in den Mittelgebirgen steigen. Sogar der Pegel Hölle/Selbitz überspringt die 230, so dass die üblichen Verdächtigen beginnen ihre Vorbereitungen treffen.

Tags drauf stehen Sandro, Andi, Fritz und ich im verschneiten Frankenwald am Einstieg des Höllentals. Das Wasser ist über Nacht kräftig abgelaufen, die Selbitz sieht aber mit einem Pegel von 191 gerade noch fahrbar aus. Die Boote sind gleich abgeladen und wir fahren zum Ausstieg wo wir uns umziehen um dann die vier Kilometer das Tal hoch zu laufen. Auf der landschaftlich wunderschönen Strecke ernten wir in unserem Paddelaufzug dank des leichten Schneefalls auch nur von wenigen Wanderern verwunderte Blicke.

Wir rutschen in den Booten über den verschneiten Parkplatzhang in die Selbitz und können uns gleich in kleinen Schwällen und Kehrwässern warm fahren, bis wir nach wenigen hundert Metern den Rückstau eines Wehres erreichen. Das Wehr fahren wir mit etwas Bodenkontakt auf der linken Seite runter und es geht gleich mit leichtem Wildwasser weiter. Hier merkt man, dass der Pegel etwas zu niedrig ist und wir müssen den einen oder anderen Stein umfahren.

Wenig später schlingen wir in ein Kehrwasser vor der ersten schwierigeren Stelle. Eine kleine, bei diesem Wasserstand kaum rückläufige Stufe mit einem Kehrwasser auf der rechten Seite wartet auf ihre Befahrung. Die Vorstufe fahren wir mit Spitze nach rechts an, um dann in der Eingangsstufe gleich rechts in’s Kehrwasser hinter dem großen Stein zu Springen. Unser Vorfahrer nimmt gekonnt die erste Stufe, dreht sich, booft die Stufe rückwärts und zieht sich mit ein paar Schlägen aus dem Rücklauf in das Kehrwasser. Der Rest der Truppe bevorzugt jedoch die klassische Befahrung Bug voraus und gleich geht es über den sich anschließenden Katarakt weiter, in dem mich eine kleine Walze für einen Moment zum Verweilen einlädt.

Bald darauf kommen wir an die zweite Stelle unter dem Teufelssteg. Wir werfen einen Blick auf den Katarakt und entscheiden uns ihn links zu fahren. Auch wenn die Stelle direkt unter dem Steg spektakulär aussieht, ist der Katarakt leicht zu fahren und viel zu rasch vorbei. Ab hier wird die Selbitz stetig leichter und wartet in schöner Landschaft mit einigen kleineren Surfwellen, Stüfchen und Kehrwässern hinter größeren Steinen auf und wir spielen uns bei immer kräftiger werdendem Schneefall bis zum Ausstieg den Fluss hinunter.

Schnell umgezogen, die Boote auf’s Dach und wir machen uns über die weiß verschneite Autobahn auf den Weg nach Erlangen.

Olly

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