Hier ein schöner Artikel über unser Mitglied Johannes:
11. Jan 2013
3,8 Grad Lufttemperatur, sieben Grad Wassertemperatur und die Schwabach hat einen Pegel von 80
Zentimetern über normal – in der Ferne bellt ein Hund, doch sonst ist am Fluss alles ruhig. Während
sich seine Kollegen mit dem Fahrrad oder Auto auf den Weg ins Büro machen, steigt Johannes Schlien
in seinen Neoprenanzug: Er fährt heute mit dem Kajak zur Arbeit.
Vor drei Jahren kam Johannes Schlien das erste Mal der Gedanke
mit dem Kajak zur Arbeit zu fahren: „Mir gefällt diese Art von Ideen – je ungewöhnlicher desto besser!“ Nun
stimmen endlich alle Bedingungen. Von seinem Wohnort Uttenreuth bis zur Erlanger Schleifmühle sind es vier
Kilometer, die er mit einem kurzen Stopp am Wehr – bei dem er das Kajak umsetzen muss – in einer dreiviertel
Stunde zurücklegt.
„Durch das Tauwasser der letzten Tage liegen oft Bäume im Weg, das kostet Zeit. Bei freier Fahrt ist die
Strecke auch in einer halben Stunde gut zu schaffen“, erklärt Schlien. Auch die winterlichen Temperaturen
machen dem leidenschaftlichen Kajak-Fahrer nichts aus: „Das Wetter ist für mich nicht das Entscheidende, es
ist sowieso eine nasse Angelegenheit – durch den Neoprenanzug, die Paddeljacke und den Helm bin ich sehr
gut geschützt. Überhaupt ist die richtige Ausrüstung enorm wichtig."
Ankunft an der Erlanger Schleifmühle: „Für mich besteht der Reiz darin, mit einer
sauberen Technik kenterfrei zu fahren.“ Artikel „Mit dem Kajak zur Arbeit“
Glasklares Wasser und saubere Technik
Vor fast fünf Jahren entdeckte Schlien seine Freude am Kajak-fahren, insbesondere Wildwasserkajak.
Nachdem seine Kinder mit dem Slalom-Fahren im Kajak begonnen hatten, war auch seine Begeisterung
geweckt – und sie ist bis heute geblieben: „Seit meiner ersten Tour trainiere ich mit dem ATSV Erlangen
regelmäßig auf der Regnitz – das ist zwar kein Wildwasser, aber durch die starke Strömung am Brucker Wehr
ist es dennoch sehr gut zur Übung."
Im Sommer schließt er sich dann gerne den Wildwasserfahrten der Siemens Sportgemeinschaft Erlangen
(SGS) und anderen Gruppen an. „Im Kajak sieht man die Landschaft aus einer Perspektive, die man sonst nicht
wahrnehmen kann, man ist immer in Bewegung und vor allem die Stimmung auf dem Wasser ist eine ganz
besondere“, schwärmt Schlien.
Ob Isar, Ammer, Lech oder Saalach: Johannes Schlien ist gerne mit seinem Kajak auf Tour
Aufmerksame Beobachter konnten das Kajak am Fahrradständer entdecken Artikel „Mit dem Kajak zur Arbeit“
Kajak statt Fahrrad?
An der Schleifmühle angekommen wartet sein Auto, in dem er einen Tag zuvor schon Kleidung und Handtücher
deponiert hat – dem Arbeitstag im Büro steht nichts mehr im Wege. Das Kajak verstaut er sicher in seinem Van.
Jetzt sind es nur noch 700 Meter zum Hochhaus in der Henkestraße.
Doch seine ungewöhnliche Aktion ist noch nicht zu Ende: Sein grünes Kajak kettet er gut sichtbar an den
Fahrradständer vor das Siemens-Hochhaus in der Henkestraße. „Meine Kollegen konnten es kaum glauben –
es wussten zwar viele von meiner Kajak-Leidenschaft, aber das hätten sie nicht für möglich gehalten“, freut sich
Schlien.
Sein Fahrrad möchte er aber dennoch nicht gegen das Kajak eintauschen auf dem alltäglichen Weg ins Büro:
„Mit dem Kajak in die Arbeit zu fahren, bleibt wohl eine einmalige Aktion – es ist nicht nur eine sehr
zeitaufwendige Angelegenheit, sondern auch Strömung und Wasserstand müssen immer passen. Dennoch war
es ein großer Spaß!“
Eine einmalige Aktion: Ab jetzt fährt Johannes Schlien wieder bei jedem Wetter mit
dem Fahrrad ins Büro.